Aussage war völlig überzogen

Leserbrief des Vorsitzenden des Stadtsportverbandes Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen (nw). Zu den Futsal-Stadtmeisterschaften, Ausrichter FC Assyrian Bad Oeynhausen und die Art und Weise von Thomas Schickentanz, Vorsitzender des Mindener Fußballkreises, eine unangenehme Nachricht zu verkünden, beschäftigt sich folgender Leserbrief von Hans Milberg, Vorsitzender des Stadtsportverbandes Bad Oeynhausen.

In Fußballkreisen und insbesondere beim FC Assyrian Bad Oeynhausen gibt es in diesen Tagen nur ein Thema: es geht um die angedrohte Strafe des Fußballkreises Minden, wenn der FC Assyrian das Vorhaben, am 3. Januar 2015 ein eigenes Turnier zu veranstalten, umsetzen wird, wobei wir als Stadtsportverband dem Verein die Möglichkeit angeboten habe, ein wenig aus dm Schatten herauszutreten und mit einem eigenen Futsal-Turnier einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, dass dieser Verein durchaus in der Lage ist, eine solche Veranstaltung „zu stemmen“. Nun liegt der Fußballkreis Minden schon auf der Lauer, um den Verein FCA „eins auszuwischen“, anstatt dem Verein mit Rat und vielleicht auch einer Tat beratend oder vielleicht helfend unter die Arme zu greifen.

Natürlich ist der Fußballkreis gehalten, die geltenden Bestimmungen anzuwenden, aber möglicherweise hätte man auch eine andere Tonart und Vorgehensweise wählen sollen, als dem Verein im Rahmen eines Pressegesprächs, dazu bei einem Sponsor, diese Zahlen vorzulegen. Diese Art von Ansage war völlig überzogen und dazu ziemlich respektlos, wobei man weiß, dass der Kreisvorsitzende ohnehin kein Befürworter und längst kein Förderer des Futsals ist. Aber auch er wird sich den Entscheidungen des Verbandes beugen müssen und einsehen, dass es zukünftig vermehrt Futsal-Turniere geben wird und Hallenfußball nach Futsalregeln gespielt wird, und schließlich ist diese Art den Ball auf dem Hallenboden zu bewegen auch nicht völlig neu.

Thomas Schickentanz verweist dabei drauf, dass es im Kreis Minden mit Nils Schladitz nur einen ausgebildeten Futsal-Schiedsrichter gibt. „Hier hätte der Fußballkreis Minden doch schon längst reagieren und entsprechende Lehrgänge anbieten müssen, was er bislang nicht getan und nun vor einem Dilemma steht“, sagt Uli Clemens vom FLVW, der beim Verband neben dem Ausschuss-Vorsitzenden Klaus Jahn für die Abteilung Freizeit- und Breitensport zuständig und verantwortlich zeichnet.

Wir als Stadtsportverband haben keine Möglichkeit in das Regelwerk einzugreifen, aber durch die vom Kreis angedrohte Maßnahme, ein Zwangsgeld einzutreiben, habe ich in der Vorwoche den Vorgang dem Präsidium des westfälischen Fußballverband in Kamen-Kaiserau zugestellt, der in den kommenden Tagen in einer Sondersitzung den „Fall FC Assyrian“ beraten und auch eine Entscheidung herbeiführen will.

Denn so ganz sollte man sich in dieser Angelegenheit den Paragrafen nicht beugen, allerdings wurde dem FC Assyrian inzwischen abgeraten, sich rechtlichen Beistand einzuholen, um möglicherweise weitere Kosten zu vermeiden.

Schließlich stellt sich ohnehin die Frage, ob es zukünftig überhaupt noch Sinn macht, solche oder ähnliche Veranstaltungen durchzuführen, zumal neben den anfallenden und nicht unerheblichen Schiedsrichterausgaben nun auch noch Schankgebühren, Hallennutzungsgebühren und in diesem Fall auch noch Strafgelder anfallen. Da kommt schnell mal ein Tausender zusammen. Diese Kosten dürften trotz Zuschauereinnahmen und kleineren Sponsorengelder nur ganz schwer zu kompensieren sein.

Meine Hochachtung gegenüber dem FC Assyrian, dass der Verein, der in Bad Oeynhausen als einziger Verein ohne eigenen Sportplatz und eigenem Klubhaus und quasi aus dem Koffer „lebt“ dennoch darauf besteht, die Turniere der Frauen und Männer ausrichten will. Das kann man dem Verein wahrlich nicht hoch genug anrechnen, da hoffe und setze ich in Bad Oeynhausen auf eine breitere Unterstützung.

Stadtsportverband Bad Oeynhausen

Hans Milberg (1. Vorsitzender)

 

© 2014 Neue Westfälische12 – Bad Oeynhausen, Donnerstag 04. Dezember 2014