Fußball-Boss feuert zurück

»Unwahrheit verbreitet«: Thomas Schickentanz attackiert im »Futsal-Streit« den SSV-Vorsitzenden Hans Milberg

Bad Oeynhausen(gag).Feuriger Auftakt ins neue Jahr. Der Mindener Fußballkreis-Vorsitzende Thomas Schickentanz legt im »Futsal-Streit« gegen Bad Oeynhausens Stadtsportverbands-Vorsitzenden Hans Milberg nach.

 

Bereits in der Silvester-Ausgabe dieser Zeitung hatte Schickentanz exklusiv zur jüngsten Pressemitteilung des Stadtsportverbandes Stellung genommen. Hierin hatte der SSV-Vorsitzende Hans Milberg darauf verwiesen, dass die Genehmigung der 2. Futsal-Stadtmeisterschaften, die am Samstag im Schulzentrum Nord stattfinden, auf Druck des westfälischen Fußball-Verbandes erfolgt sei.

Schickentanz hatte die Aussage ins Reich der Fabel verwiesen – und holt nach seiner Rückkehr aus dem Mallorca-Urlaub nun zum Rundumschlag gegen den Kurstadt-Funktionär aus. Milberg habe »in seiner Pressemitteilung erneut wissentlich die Unwahrheit verbreitet«, schreibt Schickentanz in seiner Stellungnahme, die dem WESTFALEN-BLATT vorliegt. Mindestens ebenso schlimm wiegt der Vorwurf des Kreisvorsitzenden, der Stadtsportverbands-Vorsitzende habe versucht, »in Verbindung mit Mitgliedern des Verbands-Fußball-Ausschusses (VFA) den Hallen-Spielbetrieb zu beeinflussen. Fakt ist, dass sich der Vorstand des FLVW Kreis 23 Minden mit Mail vom 3. November an die betroffenen Mitglieder des VFA hiergegen verwahrt hat, da es sich bei der Organisation des Hallenspielbetriebs um eine originäre Aufgabe und Zuständigkeit des Fußballkreises handelt.«

Im Zusammenhang mit der Ausrichtung des Futsal-Turniers durch den FC Assyrian habe Milberg zudem versucht, »den Fußballkreis Minden zu einem Verstoß gegen den Schiedsrichter-2-Stufenplan zu bewegen – in der Form, dass dem ausrichtenden Verein trotz nicht erfülltem Schiedsrichter-Soll die Ausrichtung der Turniere ohne Auflagen gestattet werden sollte«.

Hans Milberg reagierte gestern gelassen auf die Anschuldigungen des Fußballkreis-Bosses. »Mir ist das egal. Ich habe das Thema für mich schon vor längerer Zeit beendet. Thomas Schickentanz kann sagen und schreiben, was er möchte«, äußerte sich der Funktionär, der zu seiner Formulierung, der westfälische Fußball-Verband habe Druck ausgeübt, steht. »So ist es mir zugetragen worden.«

Milberg verweist darauf, dass man vom eigentlichen Auslöser der Diskussion mittlerweile abgekommen sei. So hatte sich sein Unmut am Auftritt Schickentanz‘ und dessen Vorstandskollegen Ralf Schlingmann bei der PK für das Futsal-Turnier in der Klinik Porta Westfalica Ende November entzündet. Beide hatten Ausrichter FC Assyrian damals mit der Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls konfrontiert. »Den Hinweis hätten sie auch in anderer Form anbringen können.« Was folgte, war ein Streit unter Sport-Funktionären. »Trotzdem bringe ich Thomas Schickentanz nach wie vor große Wertschätzung entgegen«, schlägt Milberg versöhnlichere Töne an.

Viel Wirbel um ein Turnier, das noch in den Kinderschuhen steckt. Das Futsal-Turnier steigt am Samstag in der Dreifachhalle mit prominenter Beteiligung: Neben WFLV-Präsident Hermann Korfmacher hat sich auch Reporter-Legende Werner Hansch, langjähriger Freund von Milberg, angekündigt. Dann steht endlich wieder der Sport im Mittelpunkt.

Fußballkreis Minden ist verärgert

Der Vorsitzende Thomas Schickentanz nimmt Stellung

Kreis Minden/Bad Oeynhausen (nw). Die 2. Futsal-Stadtmeisterschaften von Bad Oeynhausen werden am Samstag, 3. Januar, ausgetragen. Aber Gesprächsstoff gibt es bereits reichlich im Vorfeld dieses Turniers. Am 29. Dezember veröffentlichte die Neue Westfälische einen weiteren Vorbericht zu dieser Veranstaltung, verfasst vom Stadtsportverbands-Vorsitzenden Hans Milberg. Dazu nimmt jetzt Thomas Schickentanz, Vorsitzender des Fußballkreises Minden, nach seiner Rückkehr aus dem Mallorca-Urlaub wie folgt Stellung:

„Mit Befremdung und Verärgerung mussten Vorstand und Kreis-Fußball-Ausschuss des FLVW Kreis 23 Minden zur Kenntnis nehmen, dass sich der Vorsitzende des SSV Bad Oeynhausen, Herr Hans Milberg, erneut medial zu den bevorstehenden 2. Futsal-Meisterschaften der Stadt Bad Oeynhausen zu Wort gemeldet hat. Die Verärgerung des FLVW Kreises Minden rührt daher, dass der Vorsitzende des SSV Bad Oeynhausen in seiner Pressemitteilung erneut wissentlich die Unwahrheit verbreitet.

Entgegen unserer Stellungnahme vom 4. Dezember 2014 nimmt der FLVW-Kreis 23 Minden auf Wunsch der Presse nochmals zu den Aussagen des Vorsitzenden des SSV Bad Oeynhausen Stellung und wird sich dabei, wie gehabt, nur an nachvollziehbare und nachweisliche Fakten halten.

´ Fakt ist, dass der Vorsitzende des SSV Bad Oeynhausen versucht hat, in Verbindung mit Mitgliedern des Verbands-Fußball-Ausschusses (VFA), den Hallen-Spielbetrieb zu beeinflussen.

´ Fakt ist, dass sich der Vorstand des FLVW Kreis 23 Minden mit Mail vom 3. November 2014 an die betroffenen Mitglieder des VFA hiergegen verwahrt hat, da es sich bei der Organisation des Hallenspielbetriebs um eine originäre Aufgabe und Zuständigkeit des Fußballkreises handelt.

´ Fakt ist ferner, dass der Vorsitzende des SSV Bad Oeynhausen versucht hat, über das Präsidium des FLVW den Fußballkreis Minden zu einem Verstoß gegen den Schiedsrichter-2-Stufenplan zu bewegen, in der Form, dass dem ausrichtenden Verein trotz nicht erfülltem Schiedsrichter-Soll die Ausrichtung der Turniere ohne Auflagen gestattet werden sollte. Auch hier hat sich der Vorstand des FLVW Kreis 23 Minden geweigert, diesem Ansinnen nachzukommen.

Hierzu ergänzend eine Verlautbarung, die der Vorsitzende des FLVW Kreis 23 Minden am 20. Dezember 2014 im Rahmen der turnusmäßigen Sitzung der Ständigen Konferenz, der Zusammenkunft des Präsidiums des FLVW und aller Kreisvorsitzender, bekannt gegeben hat: Der Kreisvorstand des FLVW Kreis 23 Minden verwahrt sich dagegen, dass Teile des VFA und des Präsidiums in Belange des Fußballkreises Minden eingreifen, die der Kreishoheit unterliegen. Und dies insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass der Kreisstand des FLVW Kreis 23 Minden durch diese versuchte Einflussnahme dazu bewegt werden sollte, gegen geltende Bestimmungen und Ordnungen des Verbandes zu verstoßen.

´ Fakt ist, dass dem ausrichtenden Verein FC Assyrian Bad Oeynhausen auf seine Mail-Anfragen vom 2. Dezember beziehungsweise 13. Dezember 2014 mit Antwort vom 3.12. und 13.12. mitgeteilt worden ist, was für die Genehmigung der Turniere seitens des Vereins zu veranlassen ist.

´ Fakt ist, dass nach den mit Mail des Vereins vom 16. Dezember 2014 nachgewiesenen Genehmigungsvoraussetzungen, dem FC Assyrian Bad Oeynhausen durch Veröffentlichung in den OM 51/2014 vom 19. Dezember 2014 die Ausrichtung der beantragten Turniere genehmigt worden ist.

´ Fakt ist, dass entgegen der Aussage des Vorsitzenden des SSV Bad Oeynhausen durch den Vorsitzenden des Kreis-Fußball-Ausschusses (KFA) Ralf Schlingmann in Absprache mit dem Kreisvorsítzenden in mehreren Telefonaten und E-Mailverkehr (unter anderem am 12. und 16. Dezember 2014) erhebliche Anstrengungen unternommen worden sind, dem Verein FC Assyrian Bad Oeynhausen die für die Durchführung der Turniere benötigten Futsal-Schiedsrichter zur Verfügung zu stellen.

Seitens des Futsal-Schiedsrichterverantwortlichen des Verbandes, Sportkamerad Torsten Kaatz, ist hierzu am 16. Dezember 2014 an den KFA-Vorsitzenden des Kreises Minden eine Bestätigungs-Mail ergangen, in der mitgeteilt wurde, dass die entsprechende Anzahl an Schiedsrichtern für die Turniere bereitgestellt werden.

´ Fakt ist, dass die Aussage des SSV-Vorsitzenden Hans Milberg bezüglich der Gebühren für einen sogenannten Freikauf zur Ausrichtung von Turnieren absolut unrichtig ist. Hierzu verweise ich auf den Wortlaut von Ziffer 3 der Neufassung der Durchführungsbestimmungen zu § 37 Abs. 3 – 5 SpO/ WFLV (2-Stufen-Plan und Untersollbestrafung).

Abschließend seien noch zwei Anmerkungen gestattet: Über die Verwendung der im FLVW Kreis 23 Minden erhobenen Ordnungsgelder ist gegenüber einem Stadt-Sportverband keine Rechenschaft abzulegen. Hier sei aber angemerkt, dass mit Beschluss der Ständigen Konferenz vom 20. Dezember 2014 seitens des FLVW-Kreis Minden rund 5.000 Euro, das entspricht in etwa dem Aufkommen der jährlichen Ordnungsgelder, als Konsolidierungsbetrag an den Verband abzuführen sind.

Für Verwunderung sorgt weiterhin die widersprüchliche Aussage in der letzten Pressemitteilung von Herrn Milberg, Ausrichter der 2. Futsal-Stadt-Meisterschaft sei der Stadt-Sportverband Bad Oeynhausen, da er in seinen bisherigen Ausführungen (Pressebereicht und E-Mailverkehr) stets davon spricht, dass der SSV Bad Oeynhausen als Veranstalter der Turniere auftritt, die Ausrichtung jedoch durch den Verein FC Assyrian Bad Oeynhausen erfolgt.

 

© 2015 Neue Westfälische12 – Bad Oeynhausen, Freitag 02. Januar 2015

Rheinische Frohnatur

Werner Hansch neben Korfmacher am Samstag Gast beim Futsal-Turnier

Bad Oeynhausen (nw/ebi). Über 20 Jahre lang hat er mit seiner Stimme und seinem großen Fachwissen die Bad Oeynhausener Fußballfans beim Hallenturnier um den Pressepokal launig und humorvoll unterhalten, ehe nach insgesamt 30 Jahren ein Schlussstrich gezogen wurde. „Nach nunmehr dreijähriger Pause wird er wieder dabei sein, wenn am kommenden Samstag in der Dreifachsporthalle in Eidinghausen die 2. Hallen-Stadtmeisterschaft im Futsal ausgetragen wird“, kündigt Hans Milberg, Vorsitzender vom veranstaltenden Stadtsportverband Bad Oeynhausen, hohen Besuch an.

Nicht nur Hermann Korfmacher, der Präsident des westdeutschen und westfälischen Fußballverbandes, wird diesmal zu Gast sein, auch Reporter-Legende Werner Hansch wird an die Stätte zurückkehren, wo „der Reporter aus Leidenschaft“ für mehr als 20 Jahre die heimischen Fußballfans auf seine eigene Art zu unterhalten wusste. Der inzwischen 76-jährige Reporter und Moderator ist Gast bei vielen Talkshows und Berichterstatter der rheinischen Karnevalsumzüge. Werner Hansch ist auf der Durchreise und wird am kommenden Samstag für ein paar Stunden Gast in der Eidinghausener Sporthalle sein.

Zu reden sein wird nicht nur über sein neues Buch „…Alles andere ist Schnulli-Bulli!“, das im Oktober erschienen ist. Gemeinsam mit dem WFV-Präsidenten Hermann Korfmacher wird er auch über die neue Ballsportart Futsal berichten und schließlich wird er über das eine Woche später stattfindende Weserspucker-Turnier in der Mindener Kampa-Halle hinweisen, wo er wieder Hallensprecher und Gastmoderator sein wird. Auch darauf freut sich der weiterhin im Unruhestand befindliche Kult-Reporter aus dem Ruhrgebiet.

Und schließlich wird er sicherlich auch noch etwas zum jetzigen Stand über die für seinen Freund Rudi Assauer ins Leben gerufene Initiative Demenz und Gesellschaft (GDI) sagen, die nach einjähriger Gründungsphase im Frühjahr 2013 ihre Arbeit aufgenommen hat. Die heimischen Fußballfans erinnern sich noch: Zwei Mal war der langjährige Manager Rudi Assauer, auch „Mister Schalke“ genannt, Gast bei den Bad Oeynhausener Hallenfußballturnieren. Für ein wenig Unterhaltung wird also am kommenden Samstag zwischen den Spielen in der Dreifachsporthalle Nord gesorgt sein. Hier der Spielplan und die Gruppen-Einteilungen bei den Männern am 3. Januar.

´Gruppe A: Ausrichter FC Assyrian Bad Oeynhausen (Kreisliga A), SV Eidinghausen-Werste (Bezirksliga), TuS Lohe (Bezirksliga), FC Bad Oeynhausen (Landesliga), TuS Victoria Dehme (Kreisliga A).

´Gruppe B: TuS Volmerdingsen (Kreisliga A), SC Oberbecksen-Babbenbausen (C-Liga), Rot-Weiß Rehme (Kreisliga A), TuS Bad Oeynhausen (Kreisliga B), Titelverteidiger SuS Wulferdingsen (Kreisliga A).

´Spielplan (Spielzeit einmal 10 Minuten): 13 Uhr FC Assyrian Bad Oeynhausen – SV Eidinghausen-Werste (SVEW), 13.13 Uhr TuS Volmerdingsen – SC Oberbecksen-Babbenhausen (SCOB), 13.26 Uhr FC Bad Oeynhausen (FCO) – TuS Lohe, 13.39 Uhr RW Rehme – TuS Bad Oeynhausen (TuSBO), 13.52 Uhr TuS Victoria Dehme – FC Assyrian, 14.05 Uhr SuS Wulferdingsen – Volmerdingsen, 14.18 Uhr SVEW – FCO, 14.31 Uhr SCOB – Rehme, 14.44 Uhr Lohe – Dehme, 14.57 Uhr TuSBO – Wulferdingsen; anschließend Auftritt von der „The Last Action Heroes Crew“; 15.30 Uhr FCO – FC Assyrian, 15.43 Uhr Rehme – Volmerdingsen, 15.56 Uhr Lohe – SVEW, 16.09 Uhr TuSBO – SCOB, 16.22 Uhr Dehme – FCO, 16.35 Uhr Wulferdingsen – Rehme, 16.48 Uhr FC Assyrian – Lohe, 17.01 Uhr Volmerdingsen – TuSBO, 17.14 Uhr SVEW – Dehme, 17.27 Uhr SCOB – Wulferdingsen; 18 und 18.13 Uhr Halbfinals, 18.39 Uhr Spiel jm Platz drei, 18.52 Uhr Endspiel.

´Am Eingang zur Dreifachsporthalle in Eidinghausen wird es auch wieder ein Veranstaltungszelt geben, das bis zum darauf folgenden Wochenendeam 10. und 11. Januar stehen bleibt. Es wird dann noch vom TuS Lohe genutzt werden, der die Hallenfußball-Stadtmeisterschaften ausrichtet.

 

© 2014 Neue Westfälische
12 – Bad Oeynhausen, Dienstag 30. Dezember 2014

Futsal-Streit eskaliert

2. Stadtmeisterschaft findet statt – Fußballkreis dementiert Einflussnahme des Verbandes

Bad Oeynhausen(WB).Eigentlich ist alles gut: Die 2. Oeynhausener Futsal-Stadtmeisterschaft kann am Samstag, 3. Januar, wie geplant über die Bühne gehen. Der Fußball-Kreis Minden hat die Ausrichtung genehmigt. Der Streit zwischen dem Kreisvorstand und dem veranstaltenden Stadtsportverband Bad Oeynhausen geht dennoch in die nächste Runde.

 

In einer E-Mail teilte der SSV-Vorsitzende Hans Milberg jetzt mit, der Mindener Kreisfußball-Ausschuss habe kurz vor Weihnachten »auf Druck des westfälischen Fußball-Verbandes« grünes Licht für die Austragung gegeben. Die Weichen seien in der Sportschule Kaiserau auf der Ständigen Konferenz mit Vertretern aller westfälischen Fußballkreise gestellt worden.

Dieser Darstellung widerspricht nun der Kreisvorsitzende Thomas Schickentanz vehement: »Der Verband hat keinerlei Druck ausgeübt. Diese Aussagen entbehren jeglicher Grundlage«, sagte ein verärgerter Schickentanz, den das WESTFALEN-BLATT gestern am letzten Tag seines Mallorca-Urlaubs erreichte. Der Fußball-Funktionär ausBückeburg, der als Schiedsrichter für den FC Bad Oeynhausen im Einsatz ist, kündigte prompt eine Gegendarstellung an.

Um das Futsal-Turnier war schon vor Wochen ein Streit zwischen Stadtsportverband und Kreisvorstand entbrannt. Hintergrund: Weil der diesjährige Ausrichter FC Assyrian sein Schiedsrichter-Soll nicht erfüllt, war der Verein eigentlich nicht berechtigt, Veranstaltungen durchzuführen. Für die Futsal-Stadtmeisterschaften der Männer und Frauen musste sich der FCA erst mit 500 Euro »freikaufen«. Milberg warf dem Fußballkreis im Zuge des Streits um die Austragung vor, ein Futsal-Gegner zu sein. »Außerdem hat Assyrian zu spät die Schiedsrichter angefordert. Viel Bürokratie also hinsichtlich einer Turnierausrichtung mit anschließender Genehmigung«, findet Milberg.

Nur auf Druck des westfälischen Fußballverbandes und seines Präsidenten Hermann Korfmacher, auch Chef des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WFLV), habe der Fußballkreis schließlich nachgegeben und vor Weihnachten die Turniergenehmigung erteilt.

Das, entgegnet Schickentanz, sei Quatsch. »Ich war auf der Ständigen Konferenz am 20. Dezember anwesend und habe ganz klar darauf verwiesen, dass wir uns nicht in unsere Belange hineinreden lassen. Es handelt sich bei dem Turnier um Kreis-Hoheit«, so der Funktionär, der sich über das Vorgehen von Milberg ärgert. »Er hat unheimlich viele Sympathien bei mir gehabt«, sagt Schickentanz über den Erfinder des mittlerweile eingestampften Oeynhausener Pressepokalturniers. Doch der Futsal-Zwist hat die Funktionäre offenbar entzweit. »Die Art und Weise, wie hier kommuniziert wird, ist genau das, was wir nicht wollen«, ärgert sich Thomas Schickentanz darüber, dass man nicht mit ihm persönlich spricht.

Inzwischen hat FLVW-Präsident Hermann Korfmacher angekündigt, das Futsal-Turnier am Samstag ebenfalls zu besuchen. »Sogar in Frankfurt/Main beim Deutschen Fußball-Bund waren die Oeynhausener Stadtmeisterschaften vor gut zwei Wochen ein Thema«, berichtet Milberg. Auch bei Schickentanz steht ein Turnier-Besuch weiter fest auf dem Terminplan. Dort dürfte es hinter den Kulissen einiges zu besprechen geben.

Schickentanz verweist zudem auf weitere Probleme für den FC Assyrian. Da es im Fußballkreis nur einen ausgebildeten Futsal-Schiedsrichter gebe, musste der Verein Fachkräfte aus dem Verband anheuern, die aufgrund der längeren Anfahrtswege mehr kosten. Dies könnte die Ausrichtung endgültig zu einem Zuschuss-Geschäft für den Verein machen. Der Kreisvorsitzende sieht den Verein schlecht beraten. »Wir haben den FC Assyrian noch unterstützt und den Kontakt zum Verband hergestellt.« Dass man nun erneut angegangen werde, ist Schickentanz unbegreiflich: »Unser Ausschuss-Vorsitzender Ralf Schlingmann kocht.«

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Kommentar von Alexander Grohmann:

Eine Besonderheit beim Futsal ist, dass körperlos gespielt wird. Grätschen ist verboten. Vor dem Anpfiff der 2. Stadtmeisterschaften liefern sich dafür der Stadtsportverbands-Vorsitzende Hans Milberg und der Mindener Kreisvorsitzende Thomas Schickentanz einen erbitterten Zweikampf – verbaler Natur. Erst warf Milberg dem Kreisvorsitzenden vor, Turnier-Ausrichter FC Assyrian Steine in den Weg zu legen. Nun ärgerte er Schickentanz, indem er mitteilte, der Kreis habe erst auf Druck des Fußballverbandes die Genehmigung für die Veranstaltung erteilt. Schickentanz‘ Verärgerung über den anhaltenden Konfrotationskurs von Milberg ist verständlich.

Der SSV-Vorsitzende muss aufpassen, sich nicht zu verrennen. Er sollte mehr diplomatisches Gespür haben. Schließlich spricht er im Namen der Oeynhausener Vereine, die womöglich seine Meinung gar nicht teilen. Verlierer könnte am Ende der FC Assyrian sein, wenn er die Zeche zahlen muss.

Auch Korfmacher kommt zum Turnier

FUTSAL-STADTMEISTERSCHAFT: Genehmigung vor Weihnachten / Ausrichter ist FC Assyrian

Bad Oeynhausen (nw). Futsal-Fans können aufatmen. „Vor gut einer Woche gab der Mindener Kreis-Fußball-Ausschuss auf Druck des westfälischen Fußball-Verbandes ?Grünes Licht? für die Austragung der 2. Stadtmeisterschaften am kommenden Samstag in der Dreifachsporthalle Nord in Bad Oeynhausen“, sagt Hans Milberg, Vorsitzender von Veranstalter Stadtsportverband Bad Oeynhausen.

Lange Zeit hätten die Verantwortlichen des Mindener Fußballkreises der Austragung einen Riegel vorgeschoben, da sich der diesjährige Ausrichter FC Assyrian Bad Oeynhausen laut der Durchführungsbestimmungen in der zweiten Stufe des Zwei-Stufenplans befindet. Der besagt, dass der Verein, der im zweiten Spieljahr das Schiedsrichtersoll nicht zu 60 Prozent erfüllt, keine Turniere und Sportwerbewochen in der Halle und auf dem Feld veranstalten darf. Außerdem hat der FC Assyrian beim Mindener Fußballkreis zu spät die Schiedsrichter angefordert. Turniergenehmigungen sind bekanntlich einen Monat vor Turnierbeginn dem Sachbearbeiter für Turniere- und Freundschaftsspielbetrieb zu beantragen.

Was ist die Lösung?: Ein Verein kann sich „freikaufen“ (wir berichteten). Für jedes Turnier muss ein Verein, der sich in der zweiten Stufe befindet, 250 Euro an die Kreiskasse bezahlen. „Wofür der Gesamtbetrag von 500 Euro allerdings verwendet wird, bleibt im Dunkeln“, sagt Hans Milberg. Nur wenn das Ordnungsgeld bezahlt wird, kann laut der Durchführungsbestimmungen ein Turnier genehmigt werden. Eine „finanzielle Keule“, die einem kleinen Verein wie dem FC Assyrian in der Endabrechnung schmerzen dürfte, meint Milberg. „Zumal mit den Ausgaben für Schiedsrichter, Hallenbenutzung und sonstigen Kosten dem Verein weitere Rechnungen vorgelegt werden dürften. Aber der FC Assyrian hat von von Beginn an erklärt, dass man dieses Turnier – das erste überhaupt in der Vereinsgeschichte – unter allen Umständen ausrichten wird, auch unter der Androhung von Ordnungsgeldern.“

Das sei sicher keine leichte Entscheidung gewesen für einen Verein, der nicht gerade auf finanziellen Rosen gebettet ist. „Wir wollen es unbedingt durchziehen“, erklärte FCA-Vorsitzender Ferdi Olca stets auf Nachfrage. Leicht hätte der ausrichtende Verein auch auf ein Frauenturnier verzichten können, was die Gesamtstrafe der Ordnungsgelder um die Hälfte reduziert hätte, aber der FCA wollte unbedingt beide Turniere anbieten. „Nicht auszumalen, wäre der FC Assyrian der Zahlungsaufforderung nicht nachgekommen. Ein ganzes Jahr Arbeit und Vorbereitung auf dieses Hallenturnier wären vergeblich gewesen“, sagt Hans Milberg. Nur auf Druck des westfälischen Fußballverbandes und seines Präsidenten Hermann Korfmacher, gleichzeitig auch Chef des Westdeutschen Fußball-Verband (WFLV) und ehemaliger Vize des DFB, habe der Mindener Fußballkreis nachgegeben und erteilte kurz vor Weihnachten die Turniergenehmigung.

Der westfälische Fußball-Chef will es sich dabei nicht nehmen lassen, die 2. Stadtmeisterschaften im Futsal mit seinem Besuch am 3. Januar zu bereichern, zumal sich Hans Milberg, der Vorsitzende des veranstaltenden Stadtsportverbandes, seit einigen Monaten im ständigen Austausch mit den Verbandsoffiziellen befindet und auf eine gütliche Lösung setzte. Sogar in Frankfurt/Main beim Deutschen Fußball-Bund waren die 2. Bad Oeynhausener Hallen-Stadtmeisterschaften im Futsal vor gut zwei Wochen ein Thema. „Nun gilt es, den entstehenden finanziellen Schaden einigermaßen in Grenzen zu halten. Keine leichte Aufgabe, aber beim FC Assyrian ist man optimistisch, dass dem Verein aus der Kreisliga A dieses gelingen wird“, sagt der SSV-Vorsitzende Milberg.

 

© 2014 Neue Westfälische
12 – Bad Oeynhausen, Montag 29. Dezember 2014