Kommentar zur Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion in Bad Oeynhausen

Ein Gewinn für den Sport

VON WOLFGANG DÖBBER

Ein Debüt zum Nachdenken feierte der Stadtsportverband (SSV) Bad Oeynhausen mit seiner gut zweistündigen Podiumsdiskussion zum Thema „Welchen Stellenwert hat der Sport in Bad Oeynhausen?“

Dass diese Frage einen breiten, zeitintensiven Teppich an Bemerkungen, Nachfragen, kommunalpolitischen Erklärungen, Bitten und Bedenken nach sich ziehen würde, war klar. Und das war Stärke und Schwäche zugleich an diesem Abend. Sieben sportpolitische Sprecher und Ratsmitglieder aus den Fraktionen taten ihr Übriges und mussten (sich mitunter wiederholend) zu drei großen Themenfeldern antworten oder dem politischen Gegner einen im Wahlkampf mitgeben.

Das sich auftürmende „Problem“ war der Faktor „Zeit“: Denn zwischen den Ausführungen der Politiker gab es auch jede Menge erhellende Fragen der (wenigen) Gäste. Ihnen gebührt ebenso dickes Lob. Denn ohne den Basketballer vom BSV Wulferdingsen, dem Vertreter der Bürgerschützen 05, dem FCO-Funktionär Peter Bartsch oder den Bemerkungen von Holger Diekmann (Vorsitzender der BSG Bad Oeynhausen) wäre manches konkrete Problem der Sportler und Funktionäre der Vereine unerwähnt geblieben.

Die Probleme mit den Hallenzeiten in den Wintermonaten in Wulferdingsen, wenn die Fußballer zusätzlich in die Halle kommen und auf einmal 50 Kinder und Jugendliche in einer Halle stehen („da warten wir gut drei Wochen auf eine Antwort vom Sportamt“), die Sanierung und Renovierung des Kleinkaliberstandes der Bürgerschützen, das alles wurde von den Politikern notiert, Antworten wurden versprochen. Nur hatte die Podiumsrunde dann beim letzten Thema „Hallen- und Freibäder“ nur noch gute 15 Minuten auf der Uhr, denn man wollte nach zwei Stunden Plauderei durch sein. Da könnte für den nächsten Termin im Herbst (wie der Vorsitzende Hans Milberg ankündigte), eine Zuspitzung der Themen auf ein oder höchstens zwei gut tun.

Dennoch war die Podiumsdiskussion ein Gewinn für den Sport. Und der Gewinner des Abend heißt Hans Milberg. Er und sein SSV haben von allen Parteien die Unterstützung bekommen, künftig mit Sitz und Stimme im Sportausschuss vertreten zu sein. Jetzt muss Milberg nur am Ball bleiben und auch einen Ratsbeschluss herbeiführen.

© 2014 Neue Westfälische 12 – Bad Oeynhausen, Samstag 10. Mai 2014