Arbeit gibt es genug

Milberg Feierabend NW

Arbeit gibt es genug
Kombi-Bad, Sportstätten-Pflege, Nutzungsgebühr: Der neue Stadtsportverband zieht Bilanz und blickt auf 2014

Bad Oeynhausen (WB).Erfolg beim Kunstrasenplatz, Niederlage bei der Nutzungsgebühr: Der neue Stadtsportverband (SSV) hat nach neunmonatiger Amtszeit eine erste Bilanz gezogen. Für das Jahr 2014 haben sich der Vorsitzende Hans Milberg und sein Stellvertreter Wolfgang Feierabend viel vorgenommen.

Von Alexander Grohmann

»Ich glaube, dass wir 2013 schon einiges auf den Weg gebracht haben«, betont Hans Milberg. »Es bringen sich alle super ein. Die Arbeit macht viel Spaß«, zieht auch Kompagnon Wolfgang Feierabend eine gute Bilanz. Der 68-jährige Vorsitzende des 1. SC Bad Oeynhausen weiß aber auch: »Man kann nicht alles auf einmal bewegen, sondern muss Schritt für Schritt ans Ziel kommen.«

Bis zur Neugründung am 23. April hatte es den Stadtsportverband 18 Jahre lang nicht gegeben. Das Wirken hat sich schon ausgezahlt. Zum jüngsten Durchbruch in der Kunstrasenplatz-Debatte trug auch der SSV bei. Jahrelang hatte der FC Bad Oeynhausen vergeblich für das Vorhaben gekämpft. Vor kurzem segnete der Rat der Stadt das Vorhaben ab, das Stadion an der Leiter in eine Anlage mit großem und kleinen Kunstrasenspielfeld umzuwandeln. Geschätzte Kosten: 1,2 Millionen Euro.

»Wir haben eigentlich den Ascheplatz im Schulzentrum Süd für die Maßnahme favorisiert. Aber um das Verfahren nicht noch weiter zu verzögern, haben wir entschieden: Wir schließen uns dem Antrag des FCO an«, erläutert Milberg, der wie Feierabend froh ist, das »Generalthema« nun vom Tisch zu haben. »Wir müssten ja eigentlich schon über den zweiten und nicht über den ersten Kunstrasenplatz diskutieren. Wir hoffen alle, dass das Ding am Ende vorzeigbar ist. Das Stadion ist ja nicht mal mehr von gestern. Das ist hinterwäldlerisch«, so Milberg über die marode Anlage.

Zwei Punkte hat sich der SSV für 2014 besonders vorgemerkt. Milberg: »Die Überprüfung der Sportstätten und die Bäderfrage stehen ganz oben auf unserer Agenda.« Seit längerem wird in der Stadt über die Notwendigkeit eines sogenannten Kombi-Bades diskutiert. Die Überlegung: Das Sielbad könnte mit einem mobilen Dach für die Wintermonate ausgestattet werden. Ohne Investor ließe sich ein solcher Umbau kaum umsetzen.

»Es geht um die ganzjährliche Nutzung. Ein Kombi-Bad ist wirtschaftlich sinnvoll. Sportvereine und Schulen profitieren gleichermaßen, müssten feste Zeiten bekommen«, denkt Feierabend. Milberg pflichtet bei: »Wir tragen das Bad in unserem Stadtnamen, dem muss man auch Rechnung tragen. Jeder Bürger muss das Recht haben, zum Schwimmen gehen zu können«, sagt der SSV-Vorsitzende, der den Ist-Zustand mit dem »maroden Hallenbad in Rehme« sowie den Freibädern an der Kanalstraße sowie auf der Lohe beklagt.

Auch bei der Sportstätten-Pflege will der SSV am Ball bleiben. »Die Untersuchung von Morbach hat gezeigt, dass die Pflege der Fußballplätze stark nachgelassen hat. Es muss etwas getan werden«, betont Milberg. Feierabend bezieht die Sporthallen in die Rechnung mit ein: »Erhalt ist besser als Neubau«, sagt der 2. Vorsitzende, der anmahnt, dass in vielen Hallen unnötig Energie in Form von zu lange brennendem Licht oder lecken Duschen verschwendet wird. Das habe zum Teil auch mit der fehlenden Schlüsselgewalt der Vereine zu tun. »Es besteht überall Einsparpotenzial. Da könnte man sich eigentlich die Sportstättennutzungsgebühr gleich sparen.«

Diese vor zwei Jahren eingeführte Gebühr zu stoppen, war eines der erklärten Ziele des SSV. Doch in diesem Punkt kassierte die Interessenvertretung der Vereine eine Niederlage. CDU und SPD sprachen sich im Sportausschuss für die Beibehaltung der Sportpauschale aus. »Da waren wir unterlegen. Aber das leidige Thema wird 2014 nochmal auf die Tagesordnung kommen. Wir hoffen ganz stark auf die Vernunft der Politiker, zumal die Überschüsse, die dabei für die Stadt heraus springen, marginal sind«, so Milberg. Feierabend ist als SCO-Vorsitzender selbst Leidtragender der Regel: »Wir mussten den Jahresbeitrag für Erwachsene von 110 auf 130 Euro anheben. Gerade für Vereine, die nicht so riesengroß sind, ist das schmerzlich. Wir kämpfen weiter dagegen an.«

Voran treiben will der SSV auch einen Pakt für den Sport, wie er in anderen Kommunen an der Tagesordnung ist. »Es geht darum, Regeln zu haben, wie Verwaltung, Rat und Sport miteinander umgehen«, so Feierabend. Ein Leitfaden soll erstellt werden. Der SSV verspricht auch für 2014 vollen Einsatz. Milberg: »Wir haben uns ehrgeizige Ziele gesetzt und wollen die Dinge beim Namen nennen.«

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