SSV kümmert sich

WB 6-14

Lebhafte Runde: Der SSV tagte mit (von links) Helmut Schemmann (KSB Minden), Lothar Gohmann, Michael Grützkowski, Hans Milberg, Wolfgang Feierabend, Rainer Müller-Held und Stefan Redeker.

Erste Jahreshauptversammlung: SSV bringt »Pakt für den Sport« auf den Weg – Anträge stellen zur Förderung

»Mit uns werden Sie nicht abgewimmelt!«

Bad Oeynhausen(WB).Der Stadtsportverband versteht sich als Dienstleister und Sprachrohr der Vereine. Dass es an Arbeit nicht mangelt, zeigte sich jetzt bei der ersten Jahreshauptversammlung des 2013 neu gegründeten SSV.

Von AlexanderGrohmann

Von Problemen bei der Platzpflege über Hallennutzung bis hin zur Abfrage von Fördergeldern reichte die Palette der Themen, die bei der Sitzung im Vortragsraum der Stadtsparkasse aus den Reihen der Vereinsvertreter zur Sprache kam. 16 der 28 Vereine, die bislang dem SSV angehören, nahmen teil. »28 Vereine machen in der Gesamtzahl etwa 11   000 Mitglieder, die wir vertreten«, stellte SSV-Vorsitzender Hans Milberg zu Beginn fest. Bei 61 eingetragenen Vereinen im Stadtgebiet ist man somit fast bei der Hälfte angekommen.

Milberg ist mit dem derzeitigen Entwicklungsstand ganz zufrieden, blickte aber auch schon nach vorne: »Ich hoffe, das wir bei der nächsten Jahreshauptversammlung davon berichten können, dass wir auf die 40 Vereine zugehen«, betonte Milberg, der die Sportstadt Bad Oeynhausen auch in der Region wieder verstärkt ins gespräch bringen möchte. »Ich war kürzlich auf einer Sitzung des Kreissportbundes. Die dauerte 90 Minuten, in denen aber nur ein Satz über Bad Oeynhausen fiel. Ansonsten nur Handball, Handball, Handball. Die Stadt muss wieder Thema im politischen Kreis Minden-Lübbecke werden.«

Noch wichtiger ist dem Vorstand die Basisarbeit vor Ort. Einstimmig stimmten die anwesenden Vereinsvertreter für den Plan des SSV, einen »Pakt für den Sport« mit der Stadt einzugehen. Keinen Erfolg hatte der Verband bislang mit seinem Ansinnen, die Sportstättennutzungsgebühr wieder abzuschaffen. Deren Einführung sei »ein reiner Skandal«, so Milberg.

Dass die Politik den Verband ernst nimmt, zeigen Bestrebungen, den SSV mit Sitz und Stimme in den Fachausschüssen auszustatten. Milberg wünscht sich zudem eine »zentrale Geschäftsstelle« für die Vereinsvertretung. Der Plan, zwei Räume im Rathaus zu benutzen, scheitert noch an den anfallenden Gebühren.

Dass dem SSV auch für das zweite Jahr seines Bestehens die Themen nicht ausgehen, dafür sorgen die Vereine selbst, die beim Punkt »Verschiedenes« einige Nachfragen stellten. Eine davon zielte auf die jährliche Sportpauschale und deren Verwendung ab. »Es war immer Geld da, aber eine ganze Zeit lang sind keine Anträge gekommen«, betonte Vorstandsmitglied Rainer Müller-Held, der den Vereinen versprach, sich für deren Projekte einsetzen zu wollen. »Wir haben jetzt unsere bissigen Zähne da drin«, so der Grünen-Politiker. »Die Anträge müssen aber auch gestellt werden, es gibt gewisse Kriterien für eine Bezuschussung«, erläuterte Wolfgang Feierabend, 2. Vorsitzender des Stadtsportverbandes.

Jährlich werden vom Land NRW 130    000 Euro an Sportfördergeldern an die Stadt überwiesen, von denen die Hälfte für direkte Projekte verwendet werden können. Sorgen nicht-finanzieller Natur hat die TSG Rehme 1888, die sich nach der Schließung der Rehmer Turnhalle vor einem Jahr ihrer sportlichen Heimat beraubt sieht. Der 230 Mitglieder starke Verein ist seitdem auf Wanderschaft. »Wir müssen mit unseren Gruppen in vier verschiedenen Hallen trainieren. Für unseren Verein ist das eine Katastrophe. Rehme wird sportlich platt gemacht«, kritisierte die TSG-Vorsitzende Jennifer Hasenbank-Grothe.

Dieser Meinung wollte sich der SSV-Vorstand nicht ganz anschließen. »Warum wollen Sie in eine marode Halle, wenn Sie im Schulzentrum Süd eine Top-Anlage kriegen«, fragte Müller-Held. Dieter Hinzmann, Bereichsleiter für das Gebäudemanagement der Stadt, ergänzte: »Die Stadt Rehme ist mit Hallen gut ausgestattet.« Hasenbank-Grothe kritisierte allerdings auch, dass sie im SZ Süd mit ihren Gruppen des Öfteren schon vor verschlossenen Türen gestanden habe. Diesem Problem wird sich der SSV annehmen. Der streitbare Müller-Held versprach: »Mit uns werden Sie nicht abgewimmelt.«