„Sport hat besonderen Stellenwert“

16.500 Menschen sind in einem der rund 60 Vereine im Stadtgebiet Bad Oeynhausen organisiert.

Der Stadtsportverbands-Vorsitzende Hans Milberg blickt auf das Sportjahr 2016 zurück und voraus auf 2017

 

Bad Oeynhausen (nw). Das Jahr 2016 ist Geschichte und das Jahr 2017 noch sehr jungfräulich, heute erst drei Tage jung. Diesen Jahreswechsel nutzt Hans Milberg, Stadtsportverbands-Vorsitzender von Bad Oeynhausen, zu einem sportlichen Rück- und Ausblick. „Wer 2016 in Bad Oeynhausen mit seinen Highlights noch einmal Revue passieren lassen möchte, der kommt schnell zu der Feststellung, dass dem Sport in unserer Stadt ein besonderer Stellenwert zukommt“, sagt der SSV-Vorsitzende.

Rund 16.500 Sportler und Sportlerinnen seinen in einem Verein organisiert, was nichts anderes bedeutet, dass sich jeder dritte Mensch vom Kleinkind bis zum Senior in einem der rund 60 Vereine im Stadtgebiet einer sportlichen Betätigung nachgehe. Besonders auffällig sei, dass mit 4.807 Frauen und Männern fast ein Drittel der statistisch erfassten Personen 60 Jahre und älter sind. Drei Jahre zuvor seien es 4.693 gewesen. Interessant ist auch, dass im abgelaufenen Jahr insgesamt 538 Jungen und Mädchen zwischen null und sechs Jahren sportlich aktiv waren. 2013 waren es noch 581.

»Neben dem Breitensport gibt es auch immer Spitzensport zu bewundern«

„Wer in unserer Stadt sportlich aktiv werden möchte, dem öffnen sich viele Möglichkeiten“, sagt Milberg. „Zahlreiche Vereine bieten unterschiedlichste Sportarten für Jedermann an, Sportplätze und Sporthallen sowie Bäder bieten über das Stadtgebiet verteilt viel Raum für Bewegung und sportlichen Ehrgeiz.“ Von „A wie Angeln“ bis hin zu „Z wie Zehnkampf“ in der Leichtathletik sei in Bad Oeynhausen alles möglich. Und neben dem Breitensport gibt es auch immer Spitzensport zu bewundern. Schon seit einigen Jahrzehnten lockt in die Flutmulde im Sielpark „Sport der Extraklasse“ Tausende von Besuchern an, wenn die nationale Reitsport-Elite sich ein Stelldichein gibt. Felix Hassmann aus dem münsterländischen Lienen gewann bereits drei Mal im Sielpark, zuletzt zwei Mal in Folge, das Berufsreiter-Championat.

„Von internationalem Rang hat sich im Werre-Einkaufszentrum beim Sport unter dem Hallendach längst das Stabhochsprung-Event etabliert. Auch hier sind es gleich einige tausend Besucher, die an mehreren Tagen der Veranstaltung einen würdigen Rahmen verleihen und Jahr für Jahr Leistungen der Weltklasse bewundern können“, so Milberg. „Und was wäre Bad Oeynhausen ohne seinen schon traditionellen Stadtlauf, der nun schon mehr als zehn Jahre von der TG Werste ausgerichtet wird, wobei die Turngemeinde einmal mehr beweist, dass dieser Verein längst nicht mehr monostrukturiert aufgestellt ist, sondern in vielen Bereichen große Aushängeschilder anzubieten hat. Ein Beispiel: die Werster Hip-Hopper, die seit Jahren positive Schlagzeilen produzieren.“

Und wenn von erfolgreichen Breitensportlern die Rede ist, dann komme man auch an den Rollschuhsportlern des RRC Lohe nicht vorbei. „Auch hier hat man längst die Zeichen der Zeit erkannt und auch hier zahlt sich Arbeit und Mühe aus. Anders sind die Erfolge auf Deutscher Ebene nicht zu erklären. Edelmetall zu gewinnen ist hier schon Pflicht.“ Man dürfe gewiss sein, so Milberg weiter, dass man von diesen Vereinen auch in Zukunft sehr viel hören und lesen werde.

Aber es seien nicht allein die Vereine, die auf nationalem Gebiet aufhorchen lassen, auch in vielen anderen Vereinen werde der Sport und teilweise auch Leistungssport ganz groß geschrieben. „Nehmen wir die erfolgreichen Voltigierer, blicken wir auf die Turnvereine des MTV Blau-Weiß und TuS Eidinghausen, sowie den 1. BSV Wulferdingsen, die jährlich mit einer großen Turn- und Akrobatik-Show begeistern und große Menschenmassen in die Hallen strömen lassen.“

»Jungen und älteren Menschen eine sportliche Heimat bieten«

Es seien auch die mehr oder weniger gesundheitsorientierten Vereine, die sich diese Bezeichnung auf ihre Vereinsfahnen geheftet hätten. „Egal, ob sie nun als Kneipp, Balance oder BSG firmieren, sie alle sind angetreten, um jungen und älteren Menschen nicht nur eine sportliche Heimat zu geben, sie auch in irgendeiner Form sportlich zu beschäftigen und den Sport im Allgemeinen zu ermöglichen“, betont Hans Milberg. Es seien auch manchmal die kleinen Vereine, die sich um Spiel- und Trainingszeiten in Sporthallen bemühen oder ihren Sport wie die Schützen- oder Schachklubs in anderen Räumlichkeiten ausüben. „Sicherlich wurde bei dieser Aufzählung der eine oder andere Verein unberücksichtigt gelassen, aber verdient haben sie es eigentlich alle, aufgeführt und erwähnt zu werden“, sagt der SSV-Vorsitzende.

Spätestens bei der Auszeichnung der besten Sportler, Sportlerinnen und Mannschaften im März in der Wandelhalle im Kurpark kämen dann alle zu Ehren, spätestens dann werden ihre Namen genannt und von höchster Stelle ausgezeichnet. „Die Sportlerehrung in Bad Oeynhausen kann sich ohnehin sehen lassen. Vergleicht man alle Kommunen im Kreisgebiet miteinander, dann belegt Bad Oeynhausen in der Ausrichtung und Durchführung schon seit vielen Jahren einen Spitzenplatz“, betont Milberg.

Wenn das Thema Sportstätten angesprochen wird, dann sei seiner Meinung nach sicherlich die Übergabe des neuen Kunstrasenplatzes vom „Stadion an der Leiter“ zur „Sparkassen-Arena“ das Highlight des abgelaufenen Jahres gewesen. Groß wurde die Grundsteinlegung gefeiert und groß ist auch die Belegung des Platzes, denn fast alle heimischen Fußballvereine nutzen diese Anlage an der Eidinghausener Straße. Mit Gedanken der anderen Art beschäftige man sich in Bad Oeynhausen derzeit an einem Projekt, das im Bereich der Mindener Straße entstehen soll. Die Rede ist von dem sogenannten Kombinations-Hallen- und Freibad, das derzeit in aller Munde sei und in absehbarer Zeit das in die Jahre gekommene Sielbad ablösen soll. „Verwaltung und Politik haben sich dabei ein Gütersloher Bad als Muster genommen und dies dürfte mehr noch als nur zum Favoritenkreis gehören. Ob dann tatsächlich die Mindener Straße der Standort sein wird, bleibt abzuwarten, zumal auch eine Umwandlung des Rehmer Hallenbades zum Kombibad bei vielen Fachleuten als durchaus praktikabel erscheinen mag“, sagt Milberg. Das letzte Wort sei in dieser Sache noch nicht gesprochen.

»Wichtige Entscheidungen konnten auf die Reise gebracht werden«

Gewartet wird indessen auch auf eine Entscheidung, ob Bad Oeynhausen möglicherweise zukünftig Standort eines paralympischen Landesstützpunktes wird. Diskus- und Kugelstoß-Olympiasieger Sebastian Dietz, Mitglied der BSG Bad Oeynhausen, hat inzwischen viele sportliche und politische Hebel in diese Richtung in Bewegung gesetzt. „Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass seit einigen Jahren die Zusammenarbeit zwischen dem Bad Oeynhausener Stadtsportverband, der sogenannten Interessenvertretung aller Sportvereine, sowie dem ausschließlich mit Fachmännern und Fachfrauen besetzten politischen Sportausschuss bisher gut und reibungslos verläuft“, betont Hans Milberg.

„Wichtige Entscheidungen konnten auf die Reise gebracht werden und mit dem neuen Vorsitzenden Oliver Thamm sitzt eine Person diesem Gremium vor, die alle Voraussetzungen für diese gewiss nicht immer leichte Aufgabe mitbringt. Abwägen von Entscheidungen sowie die Antizipation einer oft überstrapazierten Erwartungshaltung sind mit die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Sportpolitik. Und wenn auch weiterhin alles in diese Richtung verläuft, dann darf man auch in den kommenden Jahren um den Sport in Bad Oeynhausen gewiss nicht bange sein.“

Presseartikel NW vom -3-1-17

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12 – Bad Oeynhausen, Dienstag 03. Januar 2017