Von Rene Wenzel
Bad Oeynhausen(WB). »Breaking News: Bad Oeynhausen hat wieder einen Stadtsportverband.« Diese Schlagzeile zierte das Ende der Gründungsversammlung in der Stadtsparkasse. Hans Milberg startet optimistisch als 1. Vorsitzender ins Amt.
»Mein Blick richtet sich nach vorn und nicht zurück. Wir stehen vor einer großen Aufgabe, die wir unbedingt bewältigen wollen«, sagte Hans Milberg zu Beginn der Versammlung. 23 Gründungsmitglieder nahmen im Veranstaltungsraum der Sparkasse Bad Oeynhausen Platz – bei insgesamt 61 Sportvereinen in der Stadt etwas mehr als ein Drittel.
Vertreten waren auch Prof. Dr. August-Wilhelm »Auwi« Meyer, Ehrenpräsident des Kreissportbundes (KSB) Minden-Lübbecke, und Helmut Schemman, Geschäftsführer und Leitender Sportreferent des KSB Minden-Lübbecke. »Es ist ein großer Tag, dem ein langer Kampf voraus geht. Wir wollen Schulter an Schuler mit dem Stadtsportverband (SSV) etwas in Bad Oeynhausen bewegen«, meinte »Auwi« Meyer, der vor gut einem Monat mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden war.
Mit einem Blick auf die Uhr gingen die Verantwortlichen schnell zur Vorstandswahl über. Schließlich wollte keiner von den Anwesenden die Bayern-Gala in der Fußball-Champions-League gegen Barcelona verpassen. Der ehemalige Sportjournalist Hans Milberg stellte sich bereits im Voraus für den Posten als 1. Vorsitzender zur Wahl. Einstimmig wählten die 23 Gründungsmitglieder den 1974 zugezogenen Milberg zum Stadtsportverbands-Chef. »Natürlich nehme ich die Wahl an«, strahlte dieser.
Nachdem die wohl wichtigste Position geklärt war, stellte sich das zur Wahl stehende Vorstandsteam vor. Wolfgang Feierabend, Vorsitzender des 1. SC Bad Oeynhausen, und Rainer Müller-Held, Landschaftsarchitekt, kandidierten als stellvertretende Vorsitzende. »Wir wollen noch mehr Vereine mit ins Boot holen«, sagte Feierabend. Müller-Held meinte: »Die Sportvereine sollen noch intensiver in die Schulen gehen und verschiedene Möglichkeiten anbieten. Zudem möchte ich mit meinen Kenntnissen helfen und auf Erneuerungen drängen.« Schließlich war auch bei der Gründungsversammlung die Errichtung eines Kunstrasenplatzes ein großes Thema. »Eigentlich müssten wir uns schon über den zweiten Kunstrasenplatz unterhalten. Seit 20 Jahren wird über den ersten diskutiert. Das soll jetzt ein Ende haben«, macht Hans Milberg, der den Standort Schulzentrum Süd oder Nord favorisiert, deutlich.
Einsetzen für eine positive Entwicklung wollen sich auch Lothar Gohmann (Schriftführer), Stefan Redeker (Schatzmeister), Michael Grützkowski (Jugend- und Integrationsbeauftragter), Jürgen Demberg und Tobias Wiebesiek (beide Kassenprüfer). Redeker betonte: »Ich bin selber im Schwimmsportverein und will eine Besserung sehen.«
Dieser Punkt steht auch auf der »To-do-Liste« von Hans Milberg, der die schlechte Schwimm-Situation im Winter ansprach. Zudem redete der Vorsitzende des neuen SSV davon, die gerade erst eingeführten Hallennutzungs-Gebühren wieder abzuschaffen. Und das sorgte für große Zustimmung bei den Anwesenden. »Wir wollen mit Sitz und Stimme im Sportausschuss vertreten sein«, sagte der ehemalige Pressesprecher von Arminia Bielefeld anschließend.
Im Team der Beisitzer finden sich auch zwei Frauen wieder. »Eigentlich wollte ich eine Dame direkt im Vorstand haben. Das hat aber leider nicht geklappt«, sagte Milberg, dessen Favoritin Ute Röhling nun als Beisitzer zusammen mit Michaela Tsiamitros, Sebastian Birke, Dirk Göhner und Hans-Jürgen Daniel das Quintett bildet.
Finanziert wird der SSV zum einen durch den Grundbetrag pro Mitgliedsverein, der sich wie folgt zusammensetzt: Vereine bis 100 erwachsene Mitglieder zahlen 50 Euro, Vereine mit 101 bis 200 erwachsene Mitglieder 55 Euro und Vereine mit 201 bis 300 erwachsenen Mitgliedern 60 Euro. Jede weitere 100 Mitglieder kosten zusätzlich fünf Euro. Jedoch wird der Maximalbetrag von 100 Euro jährlich nicht überschritten. Zum anderen erhielt der SSV vom KSB Minden-Lübbecke ein Startkapital von 250 Euro. »Das sollte für den Anfang reichen. Eine Beitragserhöhung halte ich in einem gut geführten SSV in den kommenden Jahren für ausgeschlossen«, sagte, »Auwi« Meyer, der von 1994 bis 2008 Vorsitzender beim KSB war.
Der Anfang ist gemacht, nun folgen die ersten »Gehversuche« nach 18 Jahren Abstinenz. »Wir werden uns eine genau Prioritätenliste machen und diese nach und nach abarbeiten«, fand Milberg passende Schlussworte.
Artikel vom 25.04.2013